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Donnerstag, 30. Juli 2015

Birchermüesli - kulinarische Spezialitäten CH





Am kommenden Samstag, 1. August, feiert die Schweiz ihren Nationalfeiertag. Dazu passend die Frage : Was ist unsere Nationalspeise ?

Obwohl hier das Fondue und das Raclette, aber auch der am 1.August vielgenossene Cervelat oder die Rösti sicher am häufigsten als Antwort genannt werden, lässt sich diese Frage ob der vielen kantonalen Spezialitäten nicht eindeutig beantworten.

Neben den Schweizer Spezialitäten, welche heute weltweit gegessen werden, gehört auch das Müsli oder Birchermüesli dazu. Heute ist Müsli  wesentlicher Bestandteil der europäischen Frühstückskultur.

Der Schweizer Arzt und Ernährungsreformer Maximilian Oskar Bircher-Benner  entwickelte das Birchermüesli, er gilt als Pionier der Vollwertkost.

Als junger Arzt erkrankte Bircher-Benner an Gelbsucht, die von grosser Mattigkeit und Appetitlosigkeit begleitet war. Lediglich nach frischen Apfelstückchen, die ihn seine Frau zurechtschnitt, hatte er Verlangen. Unter dieser einfachen Apfeldiät wurde er nach wenigen Tagen wieder gesund. Ermutigt durch die eigenen Erfahrungen probierte er die Rohkostdiät mit grossem Erfolg  an schwer magenkranken Patienten aus. Damit war der Grundpfeiler der Bircher-Benner-Diät errichtet.

1904 eröffnete Bircher-Benner ein Sanatorium auf dem Zürichberg, ,das er Lebendige Kraft nannte und wo er seine Ordnungstherapie an Patienten anwandte. Dabei stand die "Apfeldiätspeise" - kurz "d'Spys" genannt, im Mittelpunkt, es gehörten aber auch Bewegung im Freien, Gymnastik und Luftbäder dazu. Er bezeichnete sein Sanatorium als "Lebensschule" und als wirksames Instrument gegen die Degeneration der Bevölkerung durch unnatürliche Lebensweise.

Ein prominenter Kurgast war Thomas Mann, welcher in einem Brief das Sanatorium als "hygienisches Zuchthaus" bezeichnete und sich hier für seinen bekannten Roman "Der Zauberberg" inspirieren liess.

Bircher-Benner stellte in der Ernährung hierarchische Strukturen auf den Kopf, somit war der Konflikt mit den Vertretern der geltenden Lehrmeinung in der Aerzteschaft, wonach Fleisch, Käse und Milch die wertvollsten Nahrungsmittel seien, vorprogrammiert und gipfelte schliesslich mit der "Exkommunikation" Bircher-Benners, dem Ausschluss aus der Aerztegesellschaft.

Bircher-Benner starb 1939 im Alter von 71 Jahren an einer Herzkrankheit. Nach seinem Tod führten zwei seiner Söhne die Klinik fort, bevor sie 1973 schliesslich in den Besitz des Kt. Zürichs überging. Infolge mangelnder Auslastung wurde die Bircher-Benner-Klinik 1994 endgültig geschlossen und das Gebäude 1998 an die ZürichVersicherungs-Gesellschaft verkauft - heute befindet sich darin das Ausbildungszentrum dieser Versicherung, das Development Center Zurich



ehemaliges Areal Benner-Klinik, heute Development Center Zurich



ehemaliges Sanatorium, in dem ich in meinem früheren Leben auch mal das Glück hatte, einen mehrtägigen Kurs der Zürich-Versicherung zu besuchen - zum Frühstück gab es Original-Birchermüesli



Mit der Popularität des Müeslis kamen bald Rezepte auf, die sich vom Original unterschieden. An Stelle der Haferflocken traten zunehmend die schon seit den frühen 40er-Jahren industriell hergestellten Trockenmischungen auf. Kondensmilch wird heutzutage durch Joghurt, Milch oder Rahm ersetzt.

Die Ernährungslehre Bircher-Benners entspricht denjenigen zu Beginn des 20. Jahrhunderts und ist heutzutage überholt. Eine permanente Zufuhr von Rohkost führt im Vergleich zu gegarter Kost zu einer unvollständigeren Verdauung und begünstigt Mangelerkrankungen und Blähungen.


Monatszeitschrift
Und doch war Bircher-Benner wohl jener Reformer, der am tiefgründigsten darüber nachgedacht hat, welchen Einfluss die tägliche Nahrung auf Gesundheit und Wohlbefinden von Körper, Seele und Geist hat. Davon zeugen sein Buch "Der Menschenseele Not", vor allem aber die vielen auch heute noch lesenswerten Arbeiten in seiner 1924 gegründeten Monatszeitschrift "Der Wendepunkt im Leben und im Leiden".



Hier noch das Original-Rezept von Bircher-Benner :


1 EL   Haferflocken
3 EL   Wasser
1-2      Aepfel mit Haut und Kerngehäuse, geraffelt
           Saft einer halben Zitrone
1 EL   gezuckerte Kondensmilch

Alles frisch zubereiten, mischen und 1 EL geriebene Nüsse darüber streuen.



Birchermüesli





Donnerstag, 23. Juli 2015

Wanderung Tschiertschen - Arosa über den Carmennapass


 

Hier eine Wanderung im Bündnerland, welche ich mit Kollege Alex letztes Jahr bei nicht so hohen Temperaturen, wie sie in den letzten Wochen herrschten, unternahmen.

Mit dem ersten Postauto ab Chur erreichten wir samstags um halb neun Uhr morgens den Ausgangsort Tschiertschen.  Leider war das das Restaurant noch zu, so mussten wir wohl oder übel auf den sonst obligaten Startkaffee verzichten.

Nach einem kurzen Einlaufen ohne Höhenmeter durchs schmucke Dorf begann die Steigung durch den schattigen Wald hinauf zum Löser. Hier trennte sich unser Weg mit dem bekannten Panoramaweg über die Ochsenalp nach Arosa. Wir stiegen weiter bergan, nach einer idyllischen Alpweide mitsamt Bergbach erklommen wir in spitzen Kehren den Carmennapass.

Hinunter via Carmennahütte - hier gabs dann einen munggapfuff ( zum Glücks gings danach nur noch abwärts - smile) wanderten wir gemütlich nach Arosa hinunter.

Eine wahrlich gelungene Tour , auf der wir im Aufstieg effektiv keiner Menschenseele begegneten.



Tschiertschen - Carmennapass - Arosa




als "Pöstler" musst ich natürlich die heimelige Postagentur fotografieren



los geht's



Tschiertschen



Spielparadies für Kinder



im Schatten bergwärts - Blick ins Schanfigg hinunter



beim Löser trennt sich der Weg - wir nehmen den Pass in Angriff


schöne Bergwelt



Talabschluss - nun geht's rechts weg auf den Pass



Sicht auf Tschiertschen hinunter - gegenüber die Dörfer des Schanfigg , wo die Autostrasse nach Arosa durchführt



Passhöhe erreicht - von hier aus Katzensprung aufs Weisshorn (im Hintergrund grüsst der Calanda)


Sicht vom Pass auf Innerarosa und gerade unterhalb die Carmennahütte



von der Hütte geht's hinunter nach Arosa, hinter uns nochmals der Pass


Ziel Arosa (mit Obersee) erreicht - die Rhätische Bahn steht schon bereit)

Donnerstag, 16. Juli 2015

Kulinarik-Wanderung zu den Flimser Seen und zur Aussichtsplattform in Conn


Am letzten Sonntag fuhren wir mit Bahn und Postauto nach Flims. Da ich am Folgetag Geburtstag hatte, "feierten" wir diesen am Vortag. Flims -Tourismus bietet ja  Kulinarik-Trails  an - wir genossen eine individuelle Variante diese Angebotes.

Der Flimser Bergsturz , welcher vor rund 10'000 Jahren stattfand, war mit einem Volumen von 9-12 km2 eines der weltweit grössten Bergsturzereignis überhaupt. Zwischen dem Flimserstein und dem Piz Grisch brachen über 10'000 Mio. Kubikmeter Fels ab und begruben das Vorderrheintal zwischen den heutigen Dörfern Castrisch und Reichenau unter einer mehrere hundert Meter dicken Schuttmasse.

Es entstand ein riesiger See - der Ilanzer See, welcher mit der Zeit abfloss und sich dabei tief in die Bergsturzmassen einschnitt. Es entstand die Ruinaulta oder Rheinschlucht - eine bis zu 400m tiefe Schlucht zwischen Ilanz und Reichenau.

Im Waldgebiet südlich von Flims sind durch den Felssturz Seen entstanden, die zwei bekanntesten sind der Cresta- und der Caumasee. An beiden Seen kann gebadet werden, was an diesem Tag von vielen Leuten ausgenutzt wurde.

Bei der Haltestelle Felsbach-Crestasee stiegen wir aus und liefen in rund 2 1/2 Std. via über den Crestasee - Conn - Caumasee nach Flims Waldhaus.




Wanderstrecke Crestasee - Conn - Caumasee - Flims Waldhaus


die imposante Postautostation Chur




Blick auf den Crestasee


im Restaurant Crestasee welches man von der Haltestelle aus in 15 Min. erreicht, assen wir einen feine Vorspeise (Bruschettateller), dazu gabs einen Aperol Sprizz




Restaurant Crestasee mit Terrasse (mit Blick auf den See)



der See liegt inmitten des Waldgebiets




Weg nach Conn


Plateau bei Conn mit Sicht auf den Flimserstein 




Aussichtsplattform Il Spir in Conn - spektakuläre Aussicht in die Rheinschlucht




Aussicht in die Schlucht mit Vorderrhein










Sicht gegen Westen mit Piz Mundaun am Eingang zum Val Lumnezia



Infotafel




im Restaurant Conn assen wir die Hauptspeise - ich bestellte die Spezialität : Triner Birnenravioli ( Prädikat: empfehlenswert )




meine Frau ass auch was sehr Feines: einen Erdbeer-Melonen-Salat mit Geisskäse



hübsches Restaurant in Conn

nochmals Sicht in die Schlucht und ins Safiental






und weiter geht der schöne Weg Richtung Caumasee



et voila - der Caumasee


hier war eigentlich der Dessert unserer Kulinarik-Tour geplant, jedoch kommt man heutzutage als Wanderer nicht mehr ins Restaurant (ein Zaun trennt die ganze Badeanstalt ab). Na gut, laufen wir weiter nach Flims.



der Caumasee ist ein wahrer Hingucker


Flims mit dem imposanten Flimserstein ( Quelle: Wikipedia)


In Flims Waldhaus angekommen, stand dort ein Postauto nach Chur bereit. Spontan entschieden wir uns zum Einstieg mit dem Ziel, den Dessert dann in Chur zu nehmen.

Falsch gepokert, in Chur war das schöne Café vis-à-vis Bahnhof geschlossen. Kurzum kauften wir ein Magnum am Kiosk und bestiegen damit den nächsten Zug nach Zürich.







Donnerstag, 2. Juli 2015

Carreise - Reisebericht, Teil 3 a, Bénédictine+Kreidefelsen






Nach einem ausgiebigen Frühstücksbuffet geht's heute am 4. Tag unserer Reise auf einen Ausflug von Deauville Richtung Norden nach Fécamp bekannt durch seinen hier destilllierten Likör  Bénédictine.

Nach einer geführten Besichtigung inkl. Degustation fuhren wir weiter zum Seebad Etretatmit seinen spektakulären Felsformationen und genossen hier gemütliche Stunden mit Spaziergängen durch das Dorf und die Felsen hinauf.

Abends waren wir wieder in Deauville und assen in einem einheimischen Restaurant zu Abend.

Am 5. Tag verlassen wir dann dies Küste und fahren Richtung Rouen.


der Palais Bénédictine -  Kunstmuseum und Produktionsstätte des Kräuterlikörs. In den Wirren des Französischen Revolution verschwand die Rezeptur des von Mönchen der Benediktinerabtei Fécamp hergestellten Likörs. Erst 1863 entdeckte der Unternehmer Alexandre Legrand diese zufällig auf einem Manuskript in der Klosterbibliothek. Mit Hilfe eines Apothekers entwickelte er eine Rezeptur aus 27 Kräutern und Gewürzen


schön verzierte Decke im Palais


auf einem grossen Fensterbild sieht man Alexandre Legrand mit der Rezeptur und einem Engel - im Hintergrund sein Palais


alles feine Liköre

Der schlaue Unternehmer liess schon 1876 das Rezept mitsamt Namen und Flaschenform patentieren.und die Produktion erreichte schon 150'000 Flaschen pro Jahr.

in der Kräuterkammer

die Destillerie

auch das Museum ist nicht "ohne"

der Bénédictine - Alexandre nannte ihn zu Ehren der Mönche " DOM Bénédictine. Ueber den Geschmack nur so viel : entweder man liebt ihn oder nicht. Wer mit Appenzeller nichts anfangen kann, ist wahrscheinlich auch kein Fan des Bénédictine ( wobei er milder ist als der Ostschweizer). Und : i c h liebe ihn ! 

auch in Sachen Werbung war der Unternehmer an vorderster Front
 



 


 
 
hübsche Häuserfassade in Etretat


die berühmten Kreidefelsen von Etretat an der Alabasterküste ( wegen der alabastfarbenen Felsen so genannt)

man ist aber nie alleine hier - auch die Möven sind total zutraulich



Spaziergang auf die Felsen







man kann x-Kilometer weit auf den Felsen laufen - der Wind jedoch hier oben ist gigantisch



man kann nicht genug kriegen von diesen Felsformationen


hier gehören Kleinkinder definitiv an die Hand

feines Nougat

Touristendorf Etretat