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Montag, 21. Juli 2014

Katzensee - Naturerholungsgebiet Zürich, warmer Badesee, - Ausflugstipp




Der Katzensee, schweizerdeutsch Chatzesee genannt, ist ein See in Zürich-Nord zwischen der Stadtgrenze und Regensdorf, nahe der Zürcher Nordring-Autobahn gelegen. Er teilt sich in 2 Teile, den unteren und oberen Katzensee, in dem auch gebadet werden darf und wo es einen kleinen, kostenlosen Badeplatz gibt.




Der obere Katzensee verbirgt sich komplett hinter Wäldern, Gebüsch und hohem Schilf. Das ganze Gebiet der Seen wurde bereits 1912 vom Kt. Zürich unter Naturschutz gestellt und 1977 ins Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung aufgenommen.

Entstanden sind die Seen durch eine eiszeitliche Moräne. Man nimmt an, dass die Seengrösse früher doppelt so gross war wie heute, dann aber vertorfte und verlandete er immer mehr - und die Verlandung geht heute immer noch weiter. Der See hat keinen oberirdischen Zufluss, entwässert wird er im Osten durch den Katzenbach, welcher in die Glatt mündet, und nach Westen fliesst der Furtbach, welcher durchs Furttal und bei Würenlos in die Limmat fliesst.

Die von Ried umgebenen Katzenseen liegen inmitten eines Feuchtgebietes, das Gebiet gilt als Schulbeispiel für Seenverlandung und Moorentwicklung und ist immer wieder Ziel von naturwissenschaftlichen Exkursionen. Es werden hier rund 600 Arten von Blütenpflanzen nachgewiesen, auch zahlreiche und seltene Vertreter von Brutvögeln und Insekten finden sich hier.


Um die Katzenseen herum führt ein Weg, teilweise ziemlich neu angelegt (unterer Katzensee, Ostseite). Man erreicht den See am besten ab Zürich City mit S6 bis Bhf. Zürich-Affoltern, danach mit Bus 61 bis Endstation Mühlacker oder zu Fuss ab Bahnhof via Unterdorf an den See (ca. 20 Min.).



Das ganze Gebiet ist ein Naherholungsgebiet erster Güte, am Wochenende bei schönem Wetter im Sommer ist der kleine Badeplatz rammelvoll - man sieht Autokennzeichen aus der halben Schweiz. Nicht zuletzt, weil es 1. keinen Eintritt kostet und 2. der Katzensee sich sehr schnell erwärmt).

Aber aufgepasst: es hat wohl einen kleinen, hübschen Sandstrand auch für die Kleinen, und am Ufer ist der See nur knietief - danach aber wird der See immer tiefer. In der Badesaison ist wohl ein Bademeister anwesend, er ist aber nicht in 1. Linie für die Badeaufsicht zuständig.
Auch gibt es einen Kiosk, welcher leckere Sachen anbietet, und der während der Saison geöffnet hat. Auch Nichtbadegäste (z.B. Wanderer) können hier eine gemütliche Rast einlegen.

Für einen Ur-Affoltemer wie mich, der zudem noch Wasser liebt, ist der nahe Katzensee natürlich ein Glücksfall. In ein paar Minuten mit dem Velo an den See, einen Schwumm über den See - einfach herrlich!

Hier noch ein paar Fotos - die einen aufgenommen letzte Woche bei Sonnenuntergang, die anderen diesen Frühling :


unterer Katzensee

oberer Katzensee - im Hintergrund rechts sieht man noch die letzten Badegäste

oberer Katzensee mit Sicht auf Säntis


um 20.30 Uhr ist noch viel los am Badeplatz

ohne Worte

Sonnenblumenfeld noch mit unterem Katzensee / Sicht auf Rebhügel von Watt

der Badesee - eine wahre Idylle ( ein Genuss hier abends alleine zu schwimmen)


nochmals oberer Katzensee


im Frühling sieht das Ried um unteren See noch kahl aus

hier nochmals gleicher See mit Sicht auf die Lägern

der obere Katzensee von der Wehntalerstrasse aus gesehen














Donnerstag, 17. Juli 2014

Zuger Kirschtorte - kulinarische Spezialitäten CH / Kirschtortenmuseum, Konditorei Treichler - Ausflugstipp

Zuger Kirschtorten von der Konditorei Treichler am Bundesplatz in Zug


Die Zuger Kirschtorte ist ein Erfolgsprodukt und ein Exportschlager. Sie wird als typisches Zuger "Mitbringsel" gekauft oder ins Ausland verschickt. Im Kanton Zug werden jährlich über 250'000 Kirschtorten hergestellt - dafür werden rund 15'000 l Zuger Kirsch verwendet.

2008 wurde die Torte offiziell ins kulinarische Erbe der Schweiz aufgenommen, die 2010 gegründete Zuger Kirschtortengesellschaft (Zusammenschluss aller Zuger Kirschtortenproduzenten) hat sich zum Ziel gemacht, die Kirschtorte als historisches Kulturgut zu bewahren. Auch hat man ein Gesuch beim Bundesamt für Landwirtschaft eingereicht, um den Namen zu schützen und die Zuger Kirschtorte als ein AOP/IGP-Produkt einzutragen. Mit diesem Label können nur noch Torten aus Zug den Namen Zuger Kirschtorte tragen. 
Zudem dürfen zur Herstellung nur die geschützten Kirschsorten Zuger oder Rigi Kirsch verwendet werden und der Alkoholgehalt muss mind. 4% betragen ( früher verwendete man den Alkohol in Torten nur als Aromastoff, mit der Zeit stieg der Anteil des Kirschs kontinuierlich an und heute macht er einen wesentlichen Teil der Torte aus).

Die Zuger Kirschtorte feiert 2015 ihren 100. Geburtstag. Erfunden wurde die Zuger Kirschtorte im Jahre 1915 von Konditor Heinrich Höhn (1889-1957), welcher in Herisau geboren wurde und als Fachmann nach Zug übersiedelte. Jahrelang tüftelte er - inspiriert durch die blühenden Kirschbäume - an der richtigen Rezeptur einer mit Kirsch getränkten Torte.

Quelle : Treichler,Zug


1913 eröffnete Heinrich Höhn zusammen mit seiner Frau die "Conditorei u. Caffee H.Höhn" direkt neben dem Bahnhof Zug. Das erste Werbeplakat für seine Kirschtorte erschien 1915 in der "Zuger Zeitung" - weshalb es als Erfindungsjahr gilt.
Quelle : Treichler,Zug
Angelockt durch Inserate in der Neuen Zürcher Zeitung unternahmen nach 1918 bereits die ersten Automobilisten Ausflüge nach Zug, um dort Kirschtorten zu kaufen. 1919 zog Höhn an die Bundesstrasse 3 in Zug und verfeinerte sein Tortenrezept weiter. Er liess 1922 die Kirschtorte beim Eidgenössischen Amt für Geistiges Eigentum in Bern schützen. In der Folge zog die Zuger Kirschtorte ihren Siegeszug rund um die Welt an und wurde mehrmals ausgezeichnet.




1943 übergab der Erfinder das erfolgreiche Geschäft samt den Torten-Schutzrechten seinem Chefkonditor Jaques Treichler. 1970 übernahm sein Sohn Erich Treichler die Konditorei, ab 1989 führte dessen Frau den Betrieb weiter. Seit 2004 gehört der Betrieb der "Treichler Zuger Kirschtorten AG", welche im Besitze von HEINI Luzern ist.

Die Konditorei Treichler am Bundesplatz in Zug nennt sich "Erfinderhaus der Zuger Kirschtorte". Neu ist hier ein Kirschtortenmuseum zu besichtigen, wo in einer Schauvitrine verschiedene Exponate gezeigt werden, u.a. eine Abschrift des als verschollen geglaubten Originalrezeptes von Heinrich Höhn.


Kirschtortenmuseum bei Konditorei Treichler  / Quelle. Treichler


Neben Treichler rühmen sich in Zug noch andere Konditoreien, allen voran Speck und Strickler, die beste Zuger-Kirschtorte als ihr Eigen zu nennen.

Seht hier noch einen Bericht von NZZ-Format über die Herstellung der Kirschtorte.

Eine Zuger Kirschtorte herzustellen, ist eine aufwendige Sache, die viel Handarbeit erfordert. Die Torte besteht aus zwei Japonais-Böden, Biskuit ( wird mit einer dünnen, mit Randensaft rosa gefärbten Buttercrème-Schicht umhüllt), Kirschsirup und Kirschtortencrème. Der Tortenrand wird mit gerösteten Mandelscheiben dekoriert, die Oberfläche wird mit Puderzucker bestäubt. In diesen Puderdeckel drückt der Konditor zum Schluss noch das typische Rautenmuster ein.


Also Leute, jetzt wisst ihr, was zu einem Besuch in Zug dazugehört. En Guete !



Ein wahrer Genuss !!













Montag, 14. Juli 2014

Wanderung Hinterrhein : Splügen - Surettaseen - Splügen


Wanderkollege Alex und ich wanderten am vorletzten Sonntag von Splügen zu dem Hochplateau der Surettaseen.
Splügen ist der Hauptort der Talschaft Rheinwald und wird vom Hinterrhein durchflossen. Man erreicht Splügen von Zürich aus via Thusis. Mit dem öV geht's mit dem Postauto nach Splügen (Reservierung notwendig). Von Splügen aus führt der Splügenpass und der San Bernardino in den Süden.

An diesem Tag herrschte in der Schweiz ein Zwischenhoch, beinahe in der ganzen Schweiz herrschte superschönes Wetter - nur dort, wo wir wanderten, war es schon von Beginn weg sehr gewitterhaft. Da Alex diese Tour jedoch unbedingt noch rekognoszieren musste, bevor er als Wanderleiter diese Tour mit einer Gruppe erwandert, konnten wir uns die Gegend nicht aussuchen.

Schlussendlich hatten wir höllisch Dusel mit dem Wetter, der Himmel war zwar zeitweise bedrohlich wolkenverhangen - einzig beim Abstieg von den Seen nieselte es leicht.

Die Tour startete in Splügen und führte den Wald hinauf zur Räzünscher Alp und weiter zum Hochplateau der 3 Seen. Danach via Isabrüggli auf der 3-teiligen nationalen Wanderroute Nr. 50, der Via Spluga, retour nach Splügen.

Die Wanderzeit betrug 4.15 Std., es ging 850m hinauf und wieder hinunter.



Wanderroute

Sicht auf Splügen

im Wald hinauf

Waldgrenze bald erreicht


Alp erreicht, der letzte Aufstieg zu den Seen folgt noch - hält das Wetter ?

entschlossen geht's zu den Seen hoch


und das Wetter immer bedrohlicher


unterer Surettasee ist erreicht


Ziel erreicht

oberer Surettasee mit Ruderboot

und dann kommt noch die Sonne !

die Hütte ist nicht bewirtet ( im Hintergrund sieht man noch den kleinen Turrasee )

Natur pur


im Nieselregen auf der Via Spruga retour nach Splügen

wild ist es im Rheinwald

Lupinen am Wegrand




Donnerstag, 3. Juli 2014

St. Galler Bratwurst - Metzgerei Schmid, St.Gallen / kulinarische Spezialitäten CH



Nachdem ich im letzten Beitrag das Schützengarten Bier vorgestellt habe, muss ich euch natürlich noch die berühmteste St.Gallerin vorstellen - die St.Galler Bratwurst.



Es handelt sich dabei um eine weisse, ungeräucherte Brühwurst aus Kalb- und Schweinefleisch. Sie gilt als als Grill - und Bratwurst der Nation. In der Deutschschweiz und in der Romandie sind sie fast omnipräsent, im Tessin sind sie weniger beliebt.

Nicht zu verwechseln ist sie mit der Schweinsbratwurst - in der Deutschschweiz auch Bauernbratwurst , in der Westschweiz Saucisse à rotir genannt.

Im Gegensatz zu diesen Würsten, welche wie viele andere der bäuerlichen Hausmetzgerei entstammen, ist die St.Galler Bratwurst ein typisches Produkt des professionellen Gewerbes, sprich der Metzgerei.




Die St.Galler Kalbsbratwurst muss einen Kalbfleischanteil von mindestens 50% aufweisen, damit sie als solche verkauft werden darf. Bei der Metzgerei Schmid, die bei der St. Galler Spezialität die Nase vorne hat, hat es - ausser etwas Schweinshalsspeck als würzigen Geschmacksträger - nur Kalbleisch drin. Dazu kommt frische Magermilch, Kochsalz, Milcheiweiss, Pfeffer, Muskatblüte und eine kleine Prise Phosphat. Alle Zutaten werden in einem Cutter zu feinstem, sämigen Brät zerkleinert, welcher dann in hauchdünne Naturdärme abgefüllt wird. Danach werden die Würste ein halbe Stunde in 70 Grad warmem Wasser gebrüht. Sobald sie wieder abgekühlt sind, werden sie aufgehängt und können so in den Verkauf kommen.

Die Wurst-Spezialität gibts in 3 Grössen : Die kleine Bratwurst wiegt 115g, die bekannteste - die Olma-Bratwurst - 165g und die grosse Kinderfestbratwurst 220g (wird extra für das Kinderfest, welches als eigentliches St.Galler Stadtfest gilt und alle 3 Jahre stattfindet, produziert).

Zu einem Begriff in der übrigen Schweiz wurde die St.Galler Bratwurst, als die heute grösste Publikumsmesse der Schweiz, die OLMA, 1943 erstmals die Tore öffnete und alle Besucher vom rahmig-frischschmeckenden Fleischerzeugnis schwärmten. Kein Wunder,  wird die Messe-Stadt seither - mit einem liebevollen Seitenhieb - auch "Bratwurst-Metropole" genannt. Die St.Galler  nehmen es mit Humor, denn als echte Lokalpatrioten kurbeln sie den Umsatz des einheimischen Qualitätsprodukts auch ausserhalb der Olma-Zeit kräftig an.

Uebrigens: Eine echte St.Galler Bratwurst isst man ohne Senf (mit einem frischen Stück Brot oder traditionell mit einem Bürli), nur so entfaltet sich das ganze Fleischaroma. Viele Ostschweizer empfinden es gar als Beleidigung, wenn man die Wurst mit Senf isst.


Die St.Galler-Bratwurst ist eine geschützte Marke und ist seit 2008 mit dem AOC/IGP-Gütesiegel ausgezeichnet, d.h. sie darf nur noch in der Ostschweiz hergestellt werden.


Wünsche allen einen schönen Zeit - geniesst sie mit einer St.Galler Bratwurst vom Grill mit einem kühlen Schützengarten-Bier.