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Montag, 30. Dezember 2013

Sauternes - Dessertwein

Da ich absolut kein Fan von Schaumweinen ( diese Weine enthalten Kohlensäure ) wie z.B. Champagner oder Sekt bin, werde ich es geniessen, am 1. Januar mit einem Dessertwein das Neue Jahr anzustossen (Dessertwein kann zu Apéro oder Dessert genossen werden). Als Dessert- oder Süsswein bezeichnet man einen Wein mit einer hohen Restsüsse und einem meist niedrigen Alkoholgehalt ( Süssweine mit erhöhtem Alkoholgehalt sind Vino Santo oder Portwein).  

Der süsse, vollmundige Geschmack entsteht dadurch, dass die Weinhefe abstirbt, bevor der vorhandene Zucker zu Alkohol vergoren ist. Für den typischen Dessertwein werden vollreife oder getrocknete (Strohwein) Beeren verwendet. Eine Spezialität stellt der Eiswein dar, bei welchem nur gefrorene Beeren gelesen und abgepresst werden. Auch die Schweiz (Wallis) kennt berühmte Süssweine wie der Malvoisie (Pinot Gris), Ermitage oder Amigne.

Eine winzige Region des berühmten Bordeaux-Weinbaugebiet in Frankreich (40km von Bordeaux entfernt) ist in der ganzen Welt bekannt für ihren herrlichen, edelsüssen Wein - das flüssige Gold - den Sauternes .1669 Hektar Rebfläche ist 5 Gemeinden ( Sauternes, Barsac, Preignac. Bommes, Fargues) vorbehalten, auf denen die Sauternes-Weine angebaut werden. Für die Qualität des Weines ist das Klima verantwortlich : Eine etwas höhere Durchschnittstemperatur, wenig Regen - und vor allem viel Herbstnebel, denen schöne, sonnige Tage folgen. Dieses Wechselbad des Klimas ermöglicht die Entwicklung eines kleinen Pilzes, dem Botrytis cinera,


Botrytis cinera
der die Trauben befällt und sie schrumpfen lässt und das als Edelfäule bezeichnete Phänomen hervorruft. Die Schrumpfung der Trauben bewirkt eine Konzentration des Zuckergehaltes und ermöglich so die unvergessliche Qualität des Weines. Erst wenn die die Beeren zu Trockenbeeren geworden sind, beginnt die aufwändige Weinlese. Der Reifeprozess des Weines vollzieht sich während 2-3jähriger Lagerung in Eichenfässern. Laut dem Weinatlas von Hugh Johnson werfen selbst die teuersten Jahrgänge für ein Weingut keinen grossen Gewinn ab.



Chateau d'Yquem
 Ausser dem Chateau d'Yquem (einziger Sauternes Premier Cru Supérieur) gehe es den Winzern mehr ums Prestige als um den Mammon.  Zudem sind die Erträge winzig : Aus Hundert ha Rebland entstehen im Chateau d'Yquem keine tausend Flaschen Wein.  Die Preise für diese Weine sind dementsprechend astronomisch.
Generell gilt: Je älter, desto teurer.



Für uns Normalos gibt es jedoch auch im Detailhandel feine und günstige Sauternes - im Coop  einen Sauternes Les Sables d'Or für Fr. 14.95 (50cl).
 
PS : Zum Apéro am 1.1. gibt es bei mir Blauschimmelkäse mit Vanillekaki, serviert mit einem Sauternes.

Donnerstag, 26. Dezember 2013

Züri-Tirggel - kulinarische Spezialitäten CH

Ein Zürcher Spezialität ist der der Tirggel oder Züri-Tirggel, welcher besonders in der Weihnachtszeit gegessen wird. Es handelt sich dabei um ein sehr hartes und dünnes Honiggebäck, dessen Oberfläche vornehmlich mit Zürcher Sujets versehen ist. Der Tirggel wird so gebacken, dass seine gemodelte Oberfläche eine schöne braune Farbe aufweist, die Unterseite aber hell bleibt. Dabei wird der Tirggelteig - Mischung aus Honig, Mehl, Wasser und Zucker, angereichert mit Gewürzen - zu einem 2,5mm dicken Teppich ausgewallt (wird heute durch eine Walze besorgt). Dann wird er in eine Form, sprich Modell gepresst (auf dem die Sujets abgebildet sind) und danach vorsichtig herausgelöst. Die Tirggel werden nun mit rund 350° Oberhitze während rund 90 Sekunden gebacken, dadurch wird nur das Bild gebräunt und der Boden bleibt hell. Nur noch wenige Betriebe stellen Tirggel von Hand in grossen Mengen her. Heute verkaufen auch Supermärkte das ganze Jahr über Tirggel.
Im 15. + 16. Jahrhundert war der Tirggel ein Luxusartikel, bis ins Jahr 1840 besassen allein die Stadtbäcker das Recht, das süsse Gebäck herzustellen. Mit Einführung der Handels-und Gewerbefreiheit kamen dann auch die Landbäcker zum Zuge. Es begann ein regelrechter Wettkampf um die schönsten und originellsten Sujets. Die Formen für die Bilder wurden normalerweise aus Holz geschnitzt, es gibt wertvolle Sammlerobjekte, die oft Motive aus der Bibel oder Szenen aus dem Leben zeigen.
Beim Essen sollte man kleine Stücke des Tirggels langsam im Munde zergehen lassen, um den feinen Honiggeschmack zur Geltung zu bringen.